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Im Juli 2014 bin ich mit meinem Nachbarn, dem Christian, für eine knappe Woche in die Seealpen gefahren. Da seine Buell für derartige Unternehmungen eher ungeeignet ist, hat er meine Domina genommen und ich meine BMW. Im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien nördlich von Ventimiglia gibt es überall herrliche Straßen in den Bergen, zu aller erst natürlich die Ligurische Grenzkammstraße, die am alten Tenda-Pass ihren Ausgangspunkt hat.

Um zum Tenda-Pass zu kommen sind wir über die Schweiz nach Norditalien gefahren. Das ist auch schon eine ganz nette Anfahrt. Wir sind von München erstmal nach Lindau gefahren, wo es uns erstmal super eingeschifft hat. Über Lichtenstein sind wir dann nach Chur gefahren. Hier war es dann wieder trocken. Von da aus sind wir an der Rheinquelle vorbei zum Oberalp-Pass gefahren, kurz runter nach Andermatt und weiter zum Furka. Von da gings dann weiter nach Brigg und zum Simplon. Am Lago d'Orta haben wir dann auf einem Campingplatz übernachtet und lecker Pizza gegessen. Von da aus haben wir uns dann den Tag in der Po-Ebene rumgeschlagen, sind um Turin rum gefahren und über Cuneo zum Tenda-Pass gefahren, wo wir dann im Fort Central übernachtet haben.
 
Ausgehend vom Tenda-Pass sind wir nach Süden gefahren. Irgendwann war dann aber Schluß und wir mussten umkehren. Ich hab einfach mal meine Gopro mitlaufen lassen. Wir sind dann die französische Seite des Tenda-Passes runter gefahren, Serpentinen ohne Ende. Nach einem Café au Lait in Frankreich sind wir dann wieder zu einem südlicheren Teil der Ligurischen Grenzkammstraße raufgefahren und schliesslich nach Sanremo ans Meer. Dort haben wir aber keinen brauchbaren Campingplatz gefunden, weshalb wir bei Ventimiglia übernachtet haben. Das Bad im Meer und eine ordentliche Pizza durften natürlich nicht fehlen.
 
Nach einer Nacht auf dem eher saumässigen Campingplatz in Ventimiglia sind wir dann aufgebrochen um wieder in die Seealpen zu fahren, zunächst mal von Ventimiglia direkt nordwärts wieder zu den südlichenTeilen der ligurischen Grenzkammstraße. Wir haben das abgebrochen, nachdem die Straße schliesslich nur noch ein Pfad für Wanderer war. Mit einer 200kg-BMW plus Gepäck ist dann irgendwann Schluß. Wir sind dann zurück gefahren nach Sanremo und haben schliesslich bei Imperia auf einem Campingplatz übernachtet. Von dem legendären WM-Spiel gegen Brasilien hatten wir nichts mitbekommen. Beim Blick aus dem Zelt in der Früh haben uns dann mehrere Italiener gratuliert, und wir wussten nicht wozu. Bis wir das dann endlich mitbekommen haben, da ist dann schon etwas Zeit vergangen. Forza Germania hat sich dann wieder in Bewegung gesetzt und wir haben uns noch einen weiteren Tag in den Seealpen rumgetrieben. Von Savona über den Colle di San Bernardo nach Aqui Therme und über Ovada nach Genua. Nordlich von Genua haben wir uns dann ein Agritourismo gesucht, einen Bauernhof, der auch ein paar Zimmer vermietet. Das war eine echt urige Übernachtung, und in Anbetracht des Wetters vor allem eine trockene.
 
Von unserer urigen Übernachtung nördlich von Genua haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. In Tortona haben wir dann noch ein paar Bremsklötze für meine BMW gebraucht. Maruffo hatte sie. In dem Laden gab's alles, Schürhaken, alle möglichen Autoteile und eben die Bremsklötze für  meine BMW, sogar originale Brembo's. Von da gings dann auf die Autobahn durch die Po-Ebene zum Lago d'Idro. Klar, von da muß man dann fast über den Passo di Maniva und den Croce Domini fahren. Man kommt dann im Oglio-Tal bei Breno raus. Eigentlich wollten wir dann bei Edolo übernachten, aber irgendwie haben wir dann beschlossen doch noch bis zur Enzian-Hütte überhalb des Brenners zu fahren. Um kurz vor 17°° sind wir da weggefahren und dann noch mal eben über den Tonale, das Gampenjoch und den Jaufen-Pass zum Brenner und da rauf über die Zirog-Alm zur Enzianhütte gefahren. Da hat uns dann doch etwas der Hintern weg getan, aber die legendären Hirtennudeln und ein Glässchen Rotwein haben dann doch wieder für Entspannung gesorgt. In der Nacht hat es dann heftig angefangen zu regnen, so dass unsere Heimfahrt nach München doch nicht mehr ganz so trocken war.
 
Beider Motorräder, meine BMW R80G/S mit fast 190.000km auf der Uhr und die Honda NX650, besser bekannt als Domina, haben sich bestens bewährt als zuverlässige Tourenmotorräder, mit denen man alles fahren kann von leichtem Gelände bis zur Autobahn.