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Im August/September 2018 haben wir uns einen lange gehegten Wunsch erfüllt und sind für 4 Wochen nach Kanada gereist. Wir waren zunächst 3 Wochen in British Columbia (BC) und dann noch eine Woche in Ontario, wo wir Freunde besucht haben. Der ursprünglich Plan war Across-Canada. Ein paar Tage vor der Abreise hatten wir dann aber erfahren, dass wir das Wohnmobil nicht in Toronto zurückgeben können, wie ursprünglich geplant sondern in Vancouver, was ja grad ums Eck ist. Wir mussten also umdisponieren. Wir haben dann noch auf die Schnelle das Wohnmobil so umgebucht, dass wir es in Vancouver schon nach drei Wochen zurückgeben konnten und haben dann noch Flug und Mietwagen für Toronto gebucht.

Am Freitag den 10. August bin ich dann noch in die Arbeit gegangen und hab mir um 9°° noch die Weisswürst schmecken lassen. Mittag sind wir dann zum Flufghafen gefahren und um 16°° ging dann unser Flug nach Vancouver. Zwei Stunden später (natürlich Ortszeit) waren wir dann schon in Vancouver und sind erstmal in ein Motel gefahren, wir wollten ja noch Vancouver anschauen.

Die Einreise nach Kanada ist übrigens vollkommen problemlos, der Deutsche Reisepass genügt. Man muß allerdings vorher noch ETA beantragen. Ansonsten braucht man noch den Euro-Führerschein. Der alte graue Lappen könnte Probleme bereiten. Ein internationaler Führerschein wird zwar empfohlen, ich denke aber, dass man den nicht wirklich braucht. Eine Kreditkarte ist aber Pflicht. Europäische Telefone funktionieren übrigens nur, wenn sie die amerikanischen Frequenzen beherrschen (950/1900MHz). Mit der deutschen SIM-Karte wirds dann aber teuer. Wir haben uns immer ein WLAN gesucht und dann per VOIP telefoniert oder ein VPN zu unserer heimischen Fritzbox aufgebaut und dann über die Fritz-App telefoniert (das läuft dann auch direkt über die heimische Fritzbox.

Vancouver gilt als schönste Stadt der Welt und dem ist echt nichts hinzuzufügen.Die Stadt liegt wunderschön eingerahmt zwischen hohen Bergen und den Fjorden des Pazifik. Neben der obligatorischen Downtown mit Hochhäusern gibt es aber auch wunderschöne Wohnviertel. Einfach ein Traum hier zu wohnen. Und die Stadt hat echt Freizeitwert. Man kann im Meer baden und in die Skigebiete ist es nicht weit. Wir sind an einem Tag dann kreuz und quer durch Vancouver gefahren und gelaufen, haben uns Downtown angesehen, sind durch Wohngebiete gefahren, sind durch Stanley-Park gelaufen und haben noch eine schönen Stadtrundfahrt gemacht.

 

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Am Sonntag haben wir dann unser Wohnmobil abgeholt. Dazu mussten wir erstmal unseren Mietwagen abgeben. Canadream hat mich dann Flughafen abgeholt. Eine super nette Mitarbeiterin hat uns dann das Wohnmobil gezeigt. Da wir auch vor hatten einige ungeteerte Highways zu befahren, hatten wir einen Truck-Camper gebucht. Wir hatten einen Ford F350 mit einem 6,7l Turbo-Diesel mit 450PS und 1000Nm Drehmoment. Hinten auf der Ladefläche war dann eine Kabine drauf mit für europäische Verhältnisse jedem Luxus. Da war ein riesiger Kühlschrank mit Gefrierfach, eine riesige Spüle, ein Dreiflammiger Herd, ein Backofen, Ein winziges Bad mit Toilette, Dusche und Waschbecken, eine Sitzgruppe und über dem Fahrerhaus ein großes und sehr weiches Bett. Also zunächst mal alles super.

Am nachmittag sind wir dann zunächst aus Vancouver raus gefahren in Richtung Squamish. Nördlich von Squamisch haben wir dann übernachtet. Da der Campingplatz voll war, haben wir auf einem freien Platz gleich in der Nähe geschlafen. Von da gings dann nach Whistler. Das ist ein sehr touristischer Wintersport-Ort. Uns hats da nicht lang gehalten, wir haben da mit unserem 8m-Teil noch nicht mal einen Parkplatz gefunden, für Canada eher untypisch. Daher sind wir dann gleich weiter gefahren nach Pemberton (Bemberden, wie Ingrid in berfeggdem fränggisch zu sachen bflecht). Das ist ein echt ganz nettes Städtchen. Von da sind wir dann in Richtung Willams Lake gefahren und weiter nach Bella Coola. Man fährt hier durch wunderschöne Landschaft, die sehr dünn besiedelt ist. Schon in Pemberton war uns aufgefallen, dass der  Himmel sehr trüb war. Teilweise war es dann, als würde man durch dichten Nebel fahren. Als wir dann auf dem Weg nach Bella Coola übernachtet haben, war mir dann in der Früh klar, wo das her kam. Wir hatten jede Menge Asche auf der Motorhaube. Die Straße von Williams Lake nach Bella Coola führt über 500km durch fast menschenleeres Gebiet, man kommt nur durch einige wenige sehr kleine Dörfer. Und die Straße ist die einzige in der Region. Die letzten knapp 100km sind dann nicht geteert. Wir dachten uns zunächst, kein Problem mit unserem Allrad-Wohnmobil. Doch weit gefehlt. Die hintere Federung schlug schon auf dem geteerten Highway regelmässig durch. Das Fahrzeug hat ca 2t Zuladung, die Kabine wiegt ca. 1t, sollte also kein Problem sien. Trotzdem steht die Achse nur etwa 5mm von den Gummipuffern weg. Was für eine Fehlkonstrruktion sich Ford erlaubt hat, das ist echt unglaublich. Es ist eben doch Kutschentechnik aus dem 19ten Jahrhundert, Starrachsen und Blattfedern eben. Die 450PS mit 1000Nm Drehmoment nutzen einem übrigens auch nicht viel. Wenn man aufs Gas steigt, dann rührt der Motor erstmal ordentlich das Getriebeöl um - amerikanischer Hydrowandler eben. Nachdem man den Heckman-Pass dann überwunden hat, der ist teilweise schmal und steil, erreicht man schliesslich Bella Coola. Das ist ein winziger Ort am Ende eines Fjordes, den man erst seit eingen Jahren über diese Straße erreicht. Früher konnte man den Ort nur per Schiff erreichen. Rundrum gibt es vor allem Eines - unberührte Natur. Die Flüsse sind voll mit Lachs, und daher gibt es auch jede Menge Bären, Grizzly-Bären und Schwarzbären. Ein Einheimischer hat uns dann mit einem Augenzwinkern erklärt, wie man einen Grizzly von einem Schwarzbären unterscheidet. Man läuft davon und klettert einen Baum rauf. Wenn er hinterher kommt, ist es ein Scharzbär, wenn er den Baum umhaut, dann ist es ein Grizzly. Wir wolltens nicht ausprobieren.

In Bella Coola hatten wir dann übrigens bestes Wetter und ich bin auch mal in den Pazifik gesprungen. Das war aber schon nicht ganz so warm. Am nächsten Tag krochen dann aber schon wieder die Rauchschaden über die Berge und wir beschlossen wieder nach Williams Lake zu fahren, in der Hoffnung, dass es im Norden besser wäre.

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Weiter nach Norden durch den Rauch ging es dann bis Prince George. Auf dem Weg dort hin liessen wir uns dann aber nicht den Abstecher nach Barkerville entgehen. Das ist ein Museumsdorf, dass das Leben in einer Goldgräberstadt im 19ten Jahrhundert zeigt. Das liegt etwas höher und da konnten wir mal durchschnaufen. Hier war es fast rauchfrei. Von Prince George wollten wir eigentlich nach Jasper und Banff, wie alle Touristen. In Mc Bride hatten wir dann an einer Tankstelle Leute gefragt, die da her kammen. Alle berichteten uns dann aber, dass es das nicht Wert wäre, da wir wegen dem Rauch eh nichts sehen würden. Wir beschlossen daher unsere Reise komplett umzustellen. Der neue Plan war nun nach Prince Rupert zu fahren und dei Inland Passge nach Vancouver Island zu nehmen.

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Im dichten Rauch sind wir dann von McBride erstmal wieder nach Prince George zurückgefahren. Teilweise war der Rauch so dicht, dass man die Scheinwerfer alleine schon deshalb gebraucht hat, damit man im Dunklen was sieht. Das war echt apokalyptisch. Im Radio hatten wir gehört, dass in Fort Fraser die Leute evakuiert würden. Aber genau da hat es dann auf gerissen und erstmals konnten wir die wunderschöne Natur in BC auch sehen. Bis dahin waren es rund 2500km durch den Rauch. Wir müssen da wohl wann anders nochmal kommen.

Von Prince Prince George sind wir dann also nach Prince Rupert (rund 700km) gefahren. Unterwegs kommt man an einigen kleinen Städtchen vorbei, eines malerischer wie das andere. Ein Highlight ist auf alle Fälle Terrace. Von hier aus könnte man dann auf den Highway in den Yukon und weiter nach Alaska fahren. Zwischen Terrace und Prince Rupert ist dann übrigens auf rund 200km wirklich nichts, kein einziger Ort, keine Tankstelle, nur Natur und die Eisenbahnlinie, auf der riesige Güterzüge rollen. Die Züge sind oft mehrere Kilometer lang und die Container sind meist in zwei Etagen übereinander. Diese Züge fahren übrigens oft vom Pazifik-Hafen Prince Rupert quer durch Kanada bis zum Atlantik. Gütertransport auf der Schiene wird in Kanada groß geschrieben. In Prince Rupert hatten wir dann versucht mit der Inland Passage nach Port Hardy auf Vancouver Island zu fahren. Buchen konnten wir nicht mehr, da die nächste Fähre bereits ausgebucht war, also liessen wir uns auf die Warteliste stellen. Dann muß man eben um 5°° in der Früh am Hafen sein. Um das zu schaffen übernachteten wir auf einem freien Platz oberhalb von Prince Rupert im Wald. In der Nacht hörten wir dann die Wölfe heulen. Ich beruhigte Ingrid und meinte, das sind bestimmt Kinder, die Leute erschrecken wollen. Irgendwann war das Geheul aber dann direkt neben dem Auto. Am nächsten Tag bekammen wir dann keinem Platz auf der Fähre, die nächste ging dann 2 Tage später. Wir sind dann wieder nach Terrace gefahren. Dabei lasen wir auf einem Schild, dass man auf seine Hunde aufpassen solle, da diese öfter mal von Wölfen angefallen würden. Da war uns klar, es waren wohl doch keine Kinder.  Wir verbrachten dann noch einen wunderschönen Tag in Terrace um uns zwei Tage später wieder um 5°° in der Früh an der Fähre anzustellen, diesmal mit Erfolg.

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Irgendwie wars wie verhext. Am Tag vorher hatten wir in Price Rupert noch schönstes Wetter, keine Wolke am Himmel. Doch in der Früh sind wir auf die Fähre gefahren und wir hatten, nein, diesmal nicht Rauch, wir hatten Nebel. Der war so dicht, dass wir vom Schiff teilweise nichtmal das Meer gesehen haben. Die Inland Passage ist wohl für sich genommen schon eine Reise wert, wenn man was sieht. Man fahrt auf der ganzen Strecke, die immerhin 516km lang ist, immer durch enge fjordartige Kanäle zwischen den Inseln durch. Teilweise sind die Wasserstraßen nur wenige hundert Meter breit. Oft sieht mal wohl Wale, meist Orkas, manchmal wohl auch Bären und andere Tiere. Nach gut zwei Stunden ist es dann bei uns aber doch sonnig geworden, eine Stunde später aber dann schon wieder verraucht. Und wie der sich dann verzogen hatte, war es dunkel. Irgendwer hatte uns das nicht gegönnt.

In Port Hardy haben wir dann auf einem Parkplatz beim Freizeitzentrum übernachtet. Das war super ruhig und problemlos. Wer übrigens meint, in Kanada könnte man mit dem Wohnmobil einfach überall übernachten, der liegt da komplett falsch. Insbesondere in den Städten ist das nicht so einfach. Alle öffentlichen Parkplätze sind nachts gesperrt. Da ist dann eine Schranke vorne und ein Ranger schmeisst einen dann raus. Im menschenleeren Norden findet man aber dann fast immer trotzdem was. Ideal sind die State Campgrounds. Die sind billig, haben aber auch fast keine Infrastruktur (eine Pit-Toilet ist das höchste der Gefühle) aber auch weitläufig und ruhig. Fast immer gibt es hier dann auch eine Bank mit Tisch und einen Grillplatz, der natürlich bei Waldbrandgefahr nicht benutzt werden darf. Man darf natürlich, wie in ganz Nordamerika auf dem Parkplatz bei Walmart schlafen, die sind aber fast immer in der Nähe des Highways. Wenn es nicht stört, dass einem 50 Trucks pro Stunde durchs Schlafzinmmer donnern gefolgt von 30 Harleys mit offenem Auspuff, der ist hier richtig. Seltsamerweise sind übrigens reguläre Campingplätze in Kanada auch oft direkt am Highway und damit nicht wirklich ruhig.

Von Port Hardy aus sind wir dann kreuz und Quer über die Insel gefahren und haben die unberührte Natur genossen um schliesslich 10 Tage später in Victoria anzukommen. Auf Vancouver Island fährt man durch ausgedehnte Wälder und kommt immer wieder an Seen, in denen man auch prima baden kann. Viele davon sind auch echt warm. Da ist es echt schön.

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Von Victoria aus, der Hauptstadt von BC, sind wir dann mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Alleine diese Fährüberfahrt ist schon wunderschön. Man färhrt mit dem Schiff zwischen Inseln hindurch, auf denen viele Kanadier ein Wochenendhäuschen haben. Viele davon liegen atembraubend schön, viele haben einen eigenen Bootsanleger. Die Überfahrt dauert gut 2 Stunden für rund 45km. Von Vancouver aus haben wir dann noch einen Tagesausflug nach Hope gemacht, bevor wir dann das Wohnmobil zurückgegeben haben.

Da es in ganz Vancouver keine Dump-Station gibt (die nächste ist am Highway 1 stadteinwärts ca 50km vor der Stadt, ist man bei Cana-Dream quasi gezwungen für 150$ ein Extra Paket abzuschliessen, das die Toulettenentleerung mit einschliesst aber auch noch ein paar andere Leistungen, wie die Glasversicherung ohne Selbstbeteiligung. Das war gut bei uns, dass wir das abgeschlossen hatten, denn auf dem Weg zurück vor Barkerville hat uns ein Irrer einen Stein in die Windschutzscheibe geschossen, als er meinte, er muß uns mit 120 überholen und ins Bankett zu fahren. Die Rückgabe des Wohnmobils war dann komplett problemlos, wieder sind wir an super nette Mitarbeiter geraten. Insgesamt ist es Kanada sehr wahrscheinlich, dass man auf sehr viele sehr nette Menschen trifft.

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Von Vancouver aus sind wir dann nach Toronto geflogen und am abend noch bis Barrie, rund 100km nördlich gefahren. Schon dieser 4,5 stündige Inlandsflug demonstriert einem die kontinentalen Dimensionen dieses Landes. Wie imposant muß dieser Entfernung dann erst mit dem Auto sein. Insofern ist es also schon schade, dass uns Trans-Canada verwehrt geblieben ist.

Am nächsten Tag sind wir dann zur Thompson Marine gefahren. Das liegt in der Nähe von Point au Baril, was wiederum nördlich von Parry Sound liegt. Hier haben Freunde von uns eine "Hütte" auf einer Insel im Bayfield Inlet, einer weit verzweigten Bucht an der Georgian Bay, einer Seitenbucht des Lake Huron. Ich würde die Hütte als wunderschönes Haus bezeichnen, malerisch gelegen im Schärengarten des Sees. Man kann hier super baden, das Wasser ist echt warm und man kann sich echt erholen hier. Es ist ein Traum hier. Wir haben da ein paar Tage verbracht und echt die Zeit genossen. David und Nancy sind schon in Rente und verbringen oft viele Wochen hier. In der Gegend gibt es auf vielen der kleinen Inselchen Ferienhäuschen, sogenannte Cottages - also Hütten. Manche sind wirklich Hütten, andere regelrechte Villen. Man wohnt hier natürlich recht abgelegen und ohne Motorboot kommt man hier nicht weit. Zum Einkaufen muß man nach Perry Sound fahren, was gut 50km sind. Da bekommt man dann fast alles. In Port au Baril (gut 10km) gibt es zwar einen Laden, die Auswahl ist aber doch recht beschränkt.  Auf den Inseln kommen manchmal auch ein paar Tiere vorbei, Hirsche, machman auch Bären, in der Regel Schwarzbären. Es soll auch Pumas in der Gegend geben, wobei schwer vorstellbar ist, dass die auf die Inseln kommen. Die meisten der Häuser haben einen Stromanschluß, Wasser, zumindest das Brauchwasser, kann man aus dem See Pumpen und das Abwasser wird recht natürlich aufbereitet ind Sickergrubentanks.

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Nachdem wir Freitags heimgeflogen sind wir am Donnerstag erstmal zu den Niagra Fällen gefahren. Diese Wasserfälle sind besonders deswegen imposant, weil da Unmengen an Wasser herunterdonnern. Das muß man echt gesehen haben. Am nächsten Tag haben wir uns dann noch Toronto angeschaut und sind dann nach Hause geflogen.

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Die langen Flüge haben wir übrigens mit Lufthansa gemacht. Da sind die Flugzeiten super und es hat alles super geklappt.